Für die deutschen Schwimmer ist es jetzt schon die erfolgloseste Bilanz von olympischen Spielen seit 80 Jahren. Denn seit 80 Jahren ist keine deutsche Schwimmmannschaft mehr ohne Medaillen von den olympischen Spielen abgereist.
In diesem Jahr hat selbst die Doppel-Olympiasiegerin von Peking keine Medaille holen können, verpasste über 100-Meter Freistil sogar das Finale. Zumindest durfte sie am 50-Meter Freistil Finale teilnehmen, doch auch hier belegte sie nur den vierten Rang und verpasste somit die Medaille. Doch es ist unfair nur die Schwimmer zu kritisieren. Es gibt reichlich andere Sportarten in denen die deutschen Athleten auch enttäuschen. Ob Timo Boll im Tischtennis, Hambüchen im Turnen oder Nadine Müller im Diskuswerfen, alle sind sie als Medaillenkandidaten in London angereist und haben nichts gewonnen.
Natürlich ist es unfair nur das negative zu beleuchten, und so muss man neben des Debakeln von Britta Steffen und co. auch die schönen Momente hervorheben. Außenseiter wie Lili Schwarzkopf haben uns einige der schönsten Momente dieser Olympiade beschert. Zwischen Himmel und Erde, so kann man wohl das Wechselbad der Gefühle von Lili Schwarzkopf am besten beschreiben.
Die Rheinländerin, verbildlicht die wachsende Verbeamtung des Sportes. Es gibt kaum eine Olympiade in der Geschichte, die zu so viel Aufruhr bezüglich Schiedsrichtern und Fair-Play geführt hat. Erst gab es die vier Nationen im Badminton, die disqualifiziert wurden; dann gab es die vermeintlichen Schiebereien beim Fechten und letztendlich die Disqualifikation und Wiederqualifikation von Lili Schwarzkopf im Siebenkampf.
Sieht man die Sportler im Fernsehen muss man sich wirklich fragen ob dies alles fair ist. Nicht nur, dass diese Sportler das ganze Jahr über trainieren, sondern dann müssen sie in solchen Situationen auch noch ein enormes Nervenkostüm aufweisen. Bei dieser enormen Belastung stellt sich die Frage ob man allzu viel Kritik an den mangelnden Medaillen ausüben sollte, oder vielleicht doch lieber den Sportlern den verdienten Respekt zeugen.